Die Tony's Open Chain

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Was ist die Tony’s Open Chain?

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Die Tony’s Open Chain ist eine Initiative, der sich Schokoladen-Unternehmen anschließen können. Ins Leben gerufen wurde sie vom niederländischen Schokoladenhersteller Tony’s Chocolonely und JOKOLADE ist einer der ersten deutschen Partner.

Ziel der Tony’s Open Chain ist, dass 100 % der weltweit produzierten Schokolade sklavenfrei sind. Das ist in Westafrika leider immer noch nicht der Fall, was konkret bedeutet, dass illegale Kinderarbeit und moderne Sklaverei dort immer noch an der Tagesordnung sind.

Um das zu ändern, kooperieren die Mitglieder der Tony’s Open Chain miteinander und möchten darüber hinaus andere ermutigen, sich der Initiative anzuschließen. Mehr über die Tony’s Open Chain kannst du hier nachlesen.

 

[Q]

Was ist der Unterschied zwischen Fairtrade und der Tony’s Open Chain?

[A]

Der Kakao in JOKOLADE Produkten ist Fairtrade-zertifiziert und wird zusätzlich über die Tony’s Open Chain gehandelt.

Fairtrade ist ein Nachhaltigkeitssiegel, das fair gehandelte Rohstoffe und Produkte kennzeichnet und mit dem man als Unternehmen eine Verpflichtung zu einem gerechteren Handel eingeht. Fairtrade verbindet Konsument*innen, Unternehmen sowie Produzenten-Organisationen und verändert den Handel durch bessere Preise für Bauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen im globalen Süden, v.a. in Lateinamerika, Asien und Afrika.

Tony’s Open Chain ist eine Initiative, die sich auf den Kakaohandel fokussiert und Tony’s fünf Sourcing-Prinzipien gehen daher über die Grundsätze von Fairtrade hinaus.

Bei der nächsten Frage erfährst du mehr über die fünf Sourcing-Prinzipien und bei der übernächsten Frage wiederum erfährst du, warum wir uns für die Zusammenarbeit mit beiden Partnern entschieden haben.

[Q]

Was ist mit den 5 Prinzipien der Tony’s Open Chain gemeint?

[A]

Tony’s Open Chain ist durch 5 Prinzipien eine der transparentesten und fairsten Arten Kakao zu handeln:

  1. Rückverfolgbare Bohnen: Alle Bohnen stammen zu 100 % von Partnerkooperativen in der Côte d‘Ivoire und in Ghana und sind dank des sogenannten „Beantrackers“ in die einzelnen Kooperativen rückverfolgbar. Die Tony’s Open Chain kann uns damit sagen, wo die Kakaobohnen herkommen und an welche Kooperativen und Kakaobauern und -bäuerinnen wir die Aufschlagsprämie zahlen. Diese Rückverfolgbarkeit gibt uns die Möglichkeit Verantwortung für unsere gesamte Kakaolieferkette zu übernehmen.
  2. Höherer Preis: JOKOLADE zahlt einen Aufpreis auf den Kakao, mit dem die Kakaobauern und -bäuerinnen tatsächlich in der Lage sind, ein existenzsicherndes Einkommen zu verdienen.
  3. Starke Bauern und Bäuerinnen: Die Tony’s Open Chain stärkt die Kakaobauern und -bäuerinnen durch die Zusammenarbeit mit den Kooperativen, denn starke Kooperativen können beispielsweise bessere Preise aushandeln, wenn sie Produktionsmittel gemeinsam kaufen.
  4. Langfristige Zusammenarbeit: Die Tony’s Open Chain arbeitet mindestens 5 Jahre mit den Bauern und Bäuerinnen zusammen, sodass diese die strukturelle Sicherheit eines langfristigen Geschäftspartners haben und langfristig in ihre Farmen investieren können – zum Beispiel in neue Pflänzlinge, landwirtschaftliche Geräte oder die Ausbildung ihrer Kinder. Der Aufpreis und die Zusammenarbeit von mindestens 5 Jahren ermöglichen es den Kakaobauern und -bäuerinnen auch, profitabler zu werden.
  5. Höhere Qualität und Produktivität: Viele Bauern und Bäuerinnen produzieren weitaus weniger als das, was möglich wäre. So verpassen sie Einkommen und vor allem die Chance auf ein Leben oberhalb der Armutsgrenze. Erhöhte Ernten von schon existierenden Plantagen schützen auch vor weiterer Entwaldung. Du willst es noch genauer wissen, dann lies hier weiter.

 

[Q]

Wie genau wird illegale Kinderarbeit definiert? 

[A]

Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen definiert illegale Kinderarbeit als eine Form von Arbeit, die Kinder ihrer Kindheit, Würde und Potentiale beraubt sowie ihre physische und mentale Entwicklung beeinträchtigt. Das umfasst Tätigkeiten, die geistig, körperlich, sozial und moralisch schädlich oder gefährlich sind, sowie Tätigkeiten, die Kinder der Möglichkeit berauben, die Schule zu besuchen, oder die einen Schulbesuch mit übermäßig langer und schwerer Arbeit verbinden. Neben der Art und Dauer der Arbeit spielen auch das Alter der Kinder und die jeweiligen Landesgesetze eine Rolle. 

Die schlimmsten Formen der illegalen Kinderarbeit sind sehr gefährliche Arbeiten, zum Beispiel mit schweren Lasten und giftigen Chemikalien, sowie die Trennung von der Familie oder sogar Versklavung. 

Aber: Nicht jede Arbeit, die von Kindern ausgeführt wird, ist zwangsläufig als illegale Kinderarbeit klassifiziert. Wenn Kinder sich in den Schulferien Geld dazuverdienen oder nach der Schule im Betrieb der Eltern mithelfen und dabei lernen, wird diese Arbeit generell als positiv erachtet. Lies mehr Details zu dem Thema hier. 

 

[Q]

Ist der für die JOKOLADE verwendete Kakao 100% sklavenfrei?

[A]

Der für JOKOLADE verwendete Kakao stammt zu 100 % aus der Tony‘s Open Chain, eine der transparentesten und fairsten Arten des Kakaohandels weltweit. Auch wenn es unser Ziel ist, können wir und auch die anderen Partner der Tony’s Open Chain leider nicht garantieren, dass der Kakao 100 % sklavenfrei, also frei von Zwangsarbeit, Ausbeutung und illegaler Kinderarbeit ist. Tony’s selbst kommuniziert dies auch sehr transparent, zum Beispiel hier. Das liegt daran, dass die Lieferkette extrem komplex ist und trotz der aufgesetzten Prozesse und Kontrollen es trotzdem zu Unregelmäßigkeiten kommen kann. Umso wichtiger ist es, dass wir die Zusammenarbeit mit der Tony’s Open Chain ausbauen und auch andere Partner davon überzeugen, damit mehr Mittel zur Verfügung stehen und mehr bewirkt werden kann.

[Q]

Was bedeutet eigentlich moderne Sklaverei?

[A]

Moderne Sklaverei kann vereinfacht so beschrieben werden: Eine Person steht zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung unter der Kontrolle einer anderen Person, welche Gewalt- und Machtmittel einsetzt, um diese Kontrolle aufrechtzuerhalten.

Die Organisation humanrights.ch beschreibt „moderne Formen der Sklaverei“ als Übergriff für verschiedene Praktiken: Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und auch Menschenhandel. Betroffene Personen sind aufgrund von Gewalt, Zwang, Drohungen oder Irreführung nicht in der Lage, diese Situationen zu verlassen.

Das ist menschenunwürdig und deswegen wollen und müssen wir dagegen vorgehen.

 

 

[Q]

Wie sieht die Kakaoproduktion vor Ort, also z. B. in Ghana und der Côte d‘Ivoire aus?

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In diesem Fall sagen Reportagen mehr als 1.000 hier niedergeschriebene Worte. Wir können dir die öffentlich verfügbare Reportage „Schokolade – Das bittere Geschäft“ empfehlen. Falls du Netflix-Abonnent*in bist, kannst du dir auch die Dokuserie „Verdorben“ ansehen – diese Einblicke in die Nahrungsmittelversorgungskette haben auch Joko die Augen geöffnet.


 

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